Der Weg zum papierlosen Shop-Floor

Von:

Deb Geiger, VP Global Marketing, Aegis Software

Paperless
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Der Weg zum papierlosen Shop-Floor

Die heutige Fertigungsumgebung ist vielen externen Einflüssen ausgesetzt. Dazu gehört auch die Nachfrage nach kostengünstigen Produkten und schnelleren Lieferzeiten. Gleichzeit steigt aber auch die Nachfrage nach Produkten mit immer mehr Funktionen. Mit zunehmender Produktkomplexität sowie Kosten- und Zeitdruck, ist betriebliche Effizienz so wichtig wie nie zuvor.

In papierbasierten Umgebungen nimmt die Erstellung, Verteilung, Pflege und Aktualisierung von Dokumenten auf Shop-Floor-Ebene allerdings sehr viel Zeit in Anspruch. Das bedeutet einen enormen Arbeitsaufwand - was für Unternehmen riskant und kostspielig und somit untragbar ist. Wer also betriebliche Effizienz erreichen will, muss das Papierproblem in der Fertigung in den Griff bekommen.

In einem von Aegis durchgeführten Webinar wurde deutlich, dass die Mehrheit der Führungskräfte in der Fertigung noch nicht papierlos arbeiten. Fünfundsechzig Prozent verwenden sowohl Papier als auch digitale Technik, 21,25 Prozent arbeiten papierbasiert und 13,75 Prozent nutzen Tabellenkalkulationen und geben Daten manuell ein. Keiner der Teilnehmer bezeichnete sich zu 100 Prozent als papierlos. Dadurch wir deutlich, wie wichtig es ist auf eine papierlose Umgebung umzustellen, um transformative Vorteile zu erzielen.

Was ist das Problem an papierbasierten Arbeitsanweisungen?

Am besten verdeutlicht man sich zunächst, wie eine papierbasierte Umgebung aussieht. Das Erstellen, Überarbeiten und Verteilen von Arbeitsaufträgen in Papierform ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Außerdem ist die Statusverfolgung von diesen Arbeitsaufträgen mühsam, nicht synchron und zeitaufwändig. Papierdokumente können leicht verlegt werden, was zu Zeitplanverzögerungen führt. Das Änderungsmanagement in einer papierbasierten Umgebung ist extrem schwierig und die langfristige Lagerung benötigt zudem viel Platz.

Ehe Arbeitsanweisungen von Bediener verwendet werden können, müssen in der Regel in einem Zwischenschritt aus den technischen Dokumenten zusätzliche Anweisungen erstellt werden, damit sie für die Bediener leichter verständlich werden. Diese Anweisungen verwenden visuelle Darstellungen, Schritt-für-Schritt Anleitungen, Illustrationen usw. Obwohl diese Anweisungen sinnvoll sind, dauert ihre Erstellung zu lange und verzögert den Produktionsstart nur zusätzlich. Die Arbeitsanweisungen in einer papierbasierten Umgebung müssen oft noch interpretiert werden. Das führt zu Produktionsfehlern, Ausschuss, Nacharbeit, gesetzlichen Risiken, höheren Schulungskosten und erhöhtem Prüfaufwand. .

Papierbasierte Prozesse sind problematisch und gefährden das wichtigste Ziel der Hersteller von heute: die schnelle und kosteneffiziente Auslieferung komplexer Produkte. Bevor wir zu den grundlegenden Auswirkungen eines papierbasierten Ansatzes kommen, fassen wir einige der wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit papierbasierten Umgebungen zusammen:

  • Dokumente in Papierform sind zeitaufwändig und benötigen zu viele Ressourcen: Es dauert lange papierbasierte Anweisungen zu erstellen, zu bearbeiten, zu formatieren und zu veröffentlichen. Häufig sind diese Arbeitsanweisungen zu sehr auf technische Spezifikationen zugeschnitten, anstatt leicht verständliche Anweisungen zu enthalten, die auf bestimmte Rollen oder Aufgaben zugeschnitten sind.
  • Fehlende Standardisierung: Da an der Erstellung papierbasierter Anweisungen unterschiedliche Personen beteiligt sind, die unterschiedliche Systeme oder Formate nutzen, ist es schwierig bereits geleistete Arbeitsschritte nachzuvollziehen.
  • Schwierigkeiten bei der Versionsverwaltung: Papierbasierte Systeme erschweren die Verwaltung von Versionen und Revisionen, die Rationalisierung des Genehmigungsprozesses und die elegante Nachverfolgung des Prüfungsverlaufs. Häufig kostet es viel Zeit mit neuen oder überarbeiteten Dokumenten die erforderlichen Freigabeprozesse zu durchlaufen.
  • Verwechslungsgefahr von Dokumenten: Da die Versionskontrolle bei papierbasierten Systemen schwierig ist, ist es auch problematisch zwischen neuen und veralteten Dokumenten zu unterscheiden. Manchmal wissen die Bediener nicht, welches Dokument sie verwenden sollen. Im schlimmsten Fall verwenden sie eine veraltete Version, die andere Materialien vorsieht als die endgültige Version.
  • Fehlende Verknüpfung mit zentralen Systemen: Papierbasierte Dokumente sind nicht elektronisch mit der zentralen Fertigungsdatenbank verknüpft. Ohne diese digitale Verknüpfung herrscht allerdings große Unsicherheit bei den Fertigungsteams, dass der richtige Auftrag zur richtigen Zeit an der richtigen Linie hergestellt wird.

Die Lösung: Papierlos!

Papierbasierte Prozesse können mit Echtzeit-Dashboards oder sich ändernden Geschäftsanforderungen nicht mithalten. Wenn Hersteller manuelle papierbasierte Systeme nutzen, sind Fehler und mangelhafte Datenintegrität in allen Geschäftsbereichen an der Tagesordnung. Das ist einer der Gründe, weswegen branchenführende Hersteller zunehmend auf digitale Lösungen setzen. Denn branchenführende Hersteller bezeichnen visuelle Arbeitsanweisungen als den besten Investitionsbereich für Fertigungstechnologien. Der Löwenanteil dieser Hersteller investiert außerdem in Augmented Reality (AR), einem anderen Technologiebereich, der für die Schließung der Qualifikationslücke in der Fertigung von entscheidender Bedeutung ist. Tatsächlich betrachten Branchenführer AR als einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur papierlosen Fertigung und nennen als Top-Anwendungsfälle für AR die Verbesserung der Mitarbeiterfähigkeiten, visuelle Arbeitsanweisungen, und die Abschaffung von papierbasierten Handbüchern.

Hersteller können von einer umfangreichen, breit angelegten Strategie für den papierlosen Shop-Floor und die papierlose Fabrik erheblich profitieren. Im Zuge der Umstellung der Fertigung auf Industrie 4.0 werden elektronische Dokumentationen ein absolutes Muss. Bei den Branchenführern ist die Wahrscheinlichkeit um 2,4% höher, dass ein papierloses Dokumentenmanagement implementiert wird. Um aber das ganze Potential aus dem papierlosen, automatisierten Dokumentenmanagement ausschöpfen zu können, muss es mehr können, als lediglich Dokumente anzuzeigen, die früher ausgedruckt werden mussten. Bei einem echten papierlosen Dokumentenmanagement geht es um die gezielte und personalisierte digitale Bereitstellung von Informationen und Daten. In einer cyber-physischen Umgebung gehört dazu die Berücksichtigung der Art der Daten, ihrer Interaktivität, ihrer Revisionskontrolle und ihrer Adaptabilität.

Die Abkehr vom Papier ist der entscheidende Faktor, um der Produktkomplexität, den beschleunigten Zeitplänen und dem Kostendruck in der heutigen Fertigungsumgebung gerecht zu werden. Nachfolgend findet sich eine Übersicht der entscheidendsten Vorteile eines papierlosen Ansatzes:

  • Weniger Stillstandzeiten: Da die Koordination mit einem elektronischen Routing- und Liefersystem einfacher ist, verkürzt sich die Zeit für Wartungsmaßnahmen oder technische Änderungsaufträge.
  • Bessere Kommunikation: Ein zentrales Dokumentenmanagementsystem vereinfacht die gemeinsame Nutzung und Kommunikation von Dokumenten innerhalb der Fertigungsumgebung sowie anlagenübergreifend und zwischen Funktionseinheiten.
  • Geschlossener Fertigungskreislauf: Mit einer zentralen Plattform können elektronische Arbeitsanweisungen, Inhalte und Daten leichter mit Korrektur-, Präventions- und Audit-Management-Prozessen ausgetauscht werden. Dadurch wird ein Closed-Loop-Management und eine bessere Qualitätskontrolle.
  • Weniger Abfall: Durch die Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Entwicklungsabteilung wird die Qualität von Anfang an ermöglicht und kostspieliger Ausschuss in der Fertigungsumgebung reduziert.
  • Reaktionsfähigkeit auf gesetzliche Vorschriften: Viele Branchen sind einem dynamischen regulatorischen Umfeld ausgesetzt. Mit elektronischen Arbeitsanweisungen können Änderungen, die für Fertigungsprozesse erforderlich sind, schnell kommuniziert werden, um sicherzustellen, dass das Personal sie befolgt.
  • Schnellere Produkteinführungen: Eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen der Fertigung und der Entwicklungsabteilung verkürzt die Zeit, die für die Entwicklung, Tests und die Produktion neuer Produkte benötigt wird, was besonders bei zunehmend komplexen und personalisierten Produkten wichtig ist.
  • Geringeres Risiko: Automatische Benachrichtigungen, die sowohl im Shop-Floor als auch in der Entwicklung ausgelöst werden, reduzieren drastisch die Wahrscheinlichkeit von Abweichungen oder Compliance-Problemen.

Mit der richtigen Plattform beschleunigen Sie den Weg zur papierlosen Fertigung
Mit einer Plattform wie FactoryLogix, dem Manufacturing Execution System von Aegis, können Hersteller die Digitalisierung ihrer Fabrik beschleunigen und sich leicht an die Anforderungen von Industrie 4.0 anpassen. Denn diese IIoT-Platform verbindet nahtlos Menschen, Prozesse, Systeme und Geräte miteinander, um durch Automatisierung intelligente Entscheidungen zu treffen. Mit FactoryLogix können Hersteller betriebliche Transparenz und Kontrolle in Echtzeit über alle Anwendungen hinweg erlangen, ihre Reise zu einer papierlosen Fabrik beschleunigen und greifbare Ergebnisse erzielen.

In dem On-Demand Webinar “Der schnelle Weg zur papierlosen Fertigung" erfahren Sie, wie die Digitalisierung von Prozessen Ihre Fertigungsabläufe verändern kann. Wenn Ihr Unternehmen noch mit einer Papierflut auf dem Shop-Floor kämpft oder Arbeitsflüsse rationalisieren möchte, um eine höhere Agilität zu erreichen, dann wenden Sie sich an Aegis und lassen Sie sich von den beeindruckenden Ergebnissen von FactoryLogix überzeugen.

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