Der digitale Zwilling des IPC: Qualität ist entscheidend

Von:

Michael Ford, Sr. Director Emerging Industry Strategy, Aegis Software

IPC Digital Twin
IPC Digital Twin

Jede Fertigungssoftware enthält auch ein Element eines Digitalen Zwillings. Dies ist nichts Neues, da Computeranwendungen per Definitionem mit Daten arbeiten, die physische Dinge oder Ereignisse abbilden und diese Daten nutzen, um Aufgaben auszuführen, die nach der Berechnung die physische Welt beeinflussen. Selbstverständlich gibt es Anbieter, die versuchen die Technologien ihrer Produkte mit dem Begriff “Digitaler Zwilling” aufzupolieren, um ihre Lösungen so von der Masse abzuheben. Der Witz dabei ist, dass die meisten ihren digitalen Zwilling darstellen, indem sie einprägsame 3-D Grafiken verwenden und so die digitale Welt in das analoge Zeitalter zurückkatapultieren. KI-Anwendungen brauchen keine visuellen Bilder, denn sie sind wirklich für den Menschen bestimmt. Wichtig ist allein, was im Inneren geschieht.

Jeder digitale Zwilling auf dem Markt stößt dabei an dieselben Grenzen wie computergestützte Software. Denn je besser die Daten, umso besser auch das Ergebnis und die Funktionalität. Aegis ist an der Entwicklung des revolutionären Standards Connected Factory Exchange (CFX) des IPC federführend beteiligt. Immer mehr Maschinen sind IPC zertifiziert, was die Datenerfassung und den Datenaustausch zum einen günstiger macht und zum anderen wesentlich vereinfacht. Daraus ergeben sich wiederum für FactoryLogix eine Vielzahl an Möglichkeiten, um moderne, Ontologie-basierte Best Practices zu entwickeln, mit denen Informationen kontextualisiert werden können.

Der Datenaustausch ist allerdings nicht nur auf die Werksebene beschränkt. Der IIoT-Datenaustausch von Systemen, die in unterschiedlichen Bereichen eines ganzheitlichen Geschäftsprozesses laufen, muss mittels einer definierten Ontologie an Informationen verbunden werden. Der digitale Zwilling zielt, wie CFX darauf ab, die erforderliche Sprache für die bidirektionale Interoperabilität von Daten zwischen Fertigung, Entwicklung und dem Markt zur Verfügung zu stellen. Es gibt viele Anwendungsfälle des Informationsaustauschs zwischen diesen Bereichen, die heutzutage alle mit einfachen, effektiven aber letztendlich einschränkenden Schnittstellen gelöst werden, ebenso wie die vor dem CFX entwickelten Schnittstellen weiterhin auf Werksebene funktionieren. Um einen echten Mehrwert aus und für die Fertigungssoftware, einschließlich aller verfügbaren Lösungen mit digitalem Zwilling erzielen zu können, muss zunächst das Rahmenwerk und die Architektur definiert werden. Dies ist das Prinzip, das hinter dem digitalen Zwilling des IPC steckt. Ansonsten verharrt man in proprietären Lösungen, die versuchen überfunktional zu operieren, die jedoch letztendlich unflexibel sind und dem Kunden keinen Freiraum für eigene Entscheidungen überlassen.

Da eine ganzheitliche Sichtweise so viele Facetten umfasst und für jeden eine ganz eigene Bedeutung hat, muss es immer unterschiedliche Lösungen von unterschiedlichen Anbietern geben. Die Regeln und Bedingungen für eine Zulassung im Straßenverkehr mögen einheitlich geregelt sein, die Wahl des besten Fahrzeugs bleibt jedoch jedem selbst überlassen.

Dieses Einführungsvideo erklärt den digitalen Zwilling des IPC anhand eines Beispiels im Bereich Qualitätssicherung. Damit wird deutlich, welche Vorteile sich mit dem digitalen Zwilling des IPC realisieren lassen.

Auch bei der Erstellung dieses neuen weltweiten Standards ist Aegis, wie bereits bei der Entwicklung von CFX, maßgeblich beteiligt.

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