Die signifikanten Vorteile einer Verknüpfung von ERP und MES

Von:

Deb Geiger, VP Global Marketing, Aegis Software

ERP & MES
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Die signifikanten Vorteile einer Verknüpfung von ERP und MES

Der Druck auf Hersteller von heute wächst. Enterprise Resource Planning (ERP)-Lösungen sind für sich betrachtet nicht robust genug, um die modernen täglichen Aufgaben und strategischen Anforderungen der Hersteller zu bewältigen. Führende Hersteller nutzen daher die Leistungsfähigkeit der branchenführenden Manufacturing Execution/Operations System (MES)-Plattformen gemeinsam mit Enterprise Resource Planning (ERP)-Systemen. Denn mit dieser Kombination können sie auf alle geschäftskritischen Daten zugreifen, um den Druck in der Fertigung zu bewältigen, erhebliche betriebliche Vorteile zu nutzen und letztendlich zu intelligenten Fabriken zu werden, die sich durch ihr Erfolgsniveau auszeichnen.

In diesem Blog betrachten wir die Rolle von ERP und MES genauer und stellen einige der Vorteile vor, die eine Zusammenarbeit beider Systeme mit sich bringt. Anschließend untersuchen wir sechs spezifische Bereiche, die für die Hersteller von heute den größten Mehrwert bringen.

Was versteht man unter einem ERP-System?

Ein ERP wird häufig als Suite integrierter Anwendungen definiert, die ein Unternehmen nutzt, um Daten aus unterschiedlichen Bereichen eines Unternehmens zu erfassen, zu organisieren, zu verwalten, zu interpretieren und zu speichern. Die Funktionen eines ERP umfassen dabei die Integration von Finanzdaten, Kundenauftragsdaten, Geschäftsprozessen, Kundenauftragsabwicklung, Personalinformationen und Kundenservice. ERP-Systeme geben den Herstellern zwar das betriebliche Grundgerüst, aber es entstehen auch erhebliche Nachteile, wenn lediglich ein ERP- ohne ein MES-System eingesetzt wird. Denn ERP-Systeme sind häufig nicht auf die Gegebenheiten in den Fertigungsbetrieben abgestimmt. Einige ERP-Systeme bieten zwar Funktionen für den Fertigungsbereich, allerdings handelt es sich dabei um meist weniger anspruchsvolle Fertigungsumgebungen. Ein ERP kann per se viele der Voraussetzungen, die eine komplexe Fertigungsumgebung in der Montage fordert, nicht unterstützen. Dazu zählen unter anderem: IIoT-Datenverwaltung in Echtzeit, Materialmanagement auf dem Shop-Floor in Echtzeit, Produktionssteuerung sowie Material- und Prozessrückverfolgbarkeit.

Was versteht man unter einem MES-System?

Ein Manufacturing Execution & Operations System ist ein dynamisches Informationssystem, das die effektive Ausführung und Verwaltung komplexer Fertigungsabläufe unterstützt. Es kann zur Verfolgung, Steuerung und Überwachung des gesamten Fertigungsprozesses in Echtzeit eingesetzt werden. Ein MES liefert wichtige Informationen anhand derer Hersteller Entscheidungen, basierend auf den aktuellen Bedingungen des Shop-Floor, treffen können. So können Prozesse konstant optimiert und die Produktionsleistung verbessert werden. Ohne eine MES-Lösung werden Produktionsprozesse oftmals manuell und isoliert ausgeführt. In diesem Fall sind Echtzeitanpassungen, Feedbackmessungen und Optimierungen nicht möglich. Mit einem MES erreichen Hersteller mehr Kontrolle und Transparenz auf dem Shop-Floor.

Argumente für ERP and MES

Die Abstimmung und Integration von ERP und MES ermöglicht den Hersteller eine gemeinsame Nutzung aller Funktionen, wobei sie von der verbesserten Effizienz und Transparenz profitieren. Denn der wahre Wert eines Zusammenspiels aus ERP und MES spiegelt sich im Ergebnis wider. Eine Studie der Aberdeen Group gelangt zu der Erkenntnis, dass Hersteller, die MES-, ERP- und andere Systeme gemeinsam in ihren Fabriken einsetzen, beeindruckende Ergebnisse erzielen:

  • 57% koordinieren ihren Betrieb in den Bereichen Kundendienst, Logistik und Lieferung, während dies nur 26 % aller anderen Unternehmen umsetzen.
  • 53% standardisieren die Produktionsplanung und -ausführung, während nur 27% der übrigen Befragten ebenso verfahren.
  • 41% erstellen Abweichungsberichte, während nur 22% der übrigen Befragten ebenso verfahren.

In folgenden Schlüsselbereichen erzielen ERP und MES gemeinsam Synergieeffekte:

  1. Artikelstamm- und Stücklistenverwaltung: Mit dem Einsatz eines ERP-Systems möchte ein Unternehmen erreichen, dass Artikelstammdaten für die Produktdefinition, die Materialplanung und -bestellung sowie die Produktkalkulation verwaltet werden. Bei einem MES besteht das Ziel darin, Stücklisten für die Fertigung zu verwalten, zu validieren und die Integrität der Stückliste zu gewährleisten. Diese kombinierten Funktionen gewährleisten letztendlich Genauigkeit, optimieren den Bestand und reduzieren Ausschuss.
  2. Prozessplanung und Produktionskalkulation: In einer ERP-Umgebung definieren die Mitarbeiter die Arbeitsplätze und die Arbeitsabläufe, die ein Produkt durchläuft, sowie die für die Prozesskostenrechnung erforderlichen Material- und Arbeitskosten. Ein MES geht noch einen Schritt weiter, indem es die granulare Route mit den physischen Ressourcen, die den ERP-Kostenstellen und Zeitstandards für jeden ausgeführten Vorgang zugeordnet sind, definiert und verwaltet. Gemeinsam beschleunigen diese beiden Systeme die Wertschöpfungszeit, verbessern die Qualität und sorgen für Konsistenz.
  3. Lager- und Materialverwaltung: Das ERP nutzt Daten, um Angebot und Nachfrage auszugleichen und Materialtransaktionen unter ökonomischen Gesichtspunkten zu verwalten. Im ERP finden die Mitarbeiter die Lagerorte, die zur Deckung des jeweiligen Bedarfs zur Verfügung stehen. Ein MES verbessert ein ERP-System dahingehend, dass es das materialorientierte Push-System in ein leanes, bedarfsorientiertes „Pull-Modell“ verbessert. Durch die Nutzung leaner Prinzipien optimiert und erzwingt das MES die Richtlinien und Verfahren für den Wareneingang und das Lager, verfolgt die Materialien und minimiert Überbestände. Durch das Zusammenwirken beider Systeme wird die Verfügbarkeit und Verwendung korrekter Materialien zur rechten Zeit sichergestellt, der Materialbestand minimiert und die Betriebszeit erhöht.
  4. Produktionsplanung und -terminierung: Ziel eines ERP-Systems ist es, den Bedarf aus Prognosen und tatsächlichen Kundenaufträgen zu ermitteln und ihn in die taktische Planung und Terminierung einfließen zu lassen - und hier kommt das MES ins Spiel. Eine MES-Umgebung wurde entwickelt, um die täglichen/kurzfristigen Planungsherausforderungen unter verschiedensten Bedingungen zu lösen. Das MES bildet den Materialbestand, einschließlich der Standorte und Verbrauchsraten, zusammen mit hierarchischen Produktkenntnissen genau ab. Dadurch werden Engpässe, Produktknappheit und übermäßiger Materialbestand im Shop-Floor vermieden. Durch die Nutzung der langfristigen Fähigkeiten des ERP und der taktischen Fähigkeiten des MES können Hersteller Aufträge strategisch bündeln, die Anlagenauslastung erhöhen und eine nie dagewesene Flexibilität erreichen.
  5. Produktions-Tracking und Materialausführung: Mit Beginn der Produktion erfasst ein Hersteller Kosten für Arbeitsaufträge und das ERP verfolgt dann die Produktion nach Kostenstelle und Bausatz- oder Bestandsrückmeldung. Ein MES stellt dynamische Arbeitsanweisungen für die Bediener dar und stellt sicher, dass die Produktionseinheiten ihren geplanten - und ungeplanten - Routen folgen, erfasst alle Ereignisse und Transaktionen von Bedienern und Anlagen und liefert Nachweise für die durchgeführte Arbeit als Teil der Bauhistorie der Einheit. Das MES reduziert Lagerkosten und Fehler und ermöglicht kontinuierliche Verbesserungen.
  6. Business und Manufacturing Intelligence: In einem ERP-System können verwertbare Meldungen zu Daten der Lieferkette und des Auftragsmanagements empfangen werden. Berichte und Informationen tragen zur Steigerung der Rentabilität bei, indem sie z. B. Kostenabweichungen zwischen Standard- und Ist-Werten aufzeigen. Das MES liefert verwertbare Daten für die Produktion sowie den gesamten Fertigungsbetrieb, mit Echtzeit-Alarmen und Dashboards, die minutengenaue Informationen für Änderungen und Korrekturen während der Produktion bereitstellen. Zusätzlich sollte das richtige MES die Genealogie des Produkts, die Route, die Bediener und Maschinen sowie die Uhrzeit in denen die Einheit diese durchlaufen hat, Testergebnisse, parametrische Daten, Qualitätsdaten, die Historie von Nacharbeiten und ausgetauschten Komponenten, Maschinendaten, Rüstung, Verpackungsaufzeichnungen, verwendete Werkzeuge und sogar das Personal, das die Freigabe des Produktionsauftrags für die Fertigung erteilt hat, enthalten. Das Zusammenspiel dieser beiden grundlegenden Säulen bildet das Fundament für Business und Manufacturing Intelligence.

Die Kombination von ERP und MES maximiert die Wirksamkeit beider Systeme

Eine Verbindung von MES und ERP ermöglicht den Herstellern die kombinierten Funktionen zu nutzen und sich in eine echte Smart Factory zu verwandeln. Die Plattform FactoryLogix® von Aegis ist der Schlüssel zu diesem Prozess, da sie eine einzigartige IIoT-basierte Plattform darstellt, auf der die Funktionen des Manufacturing Operations Management basieren. Die Lösung wurde für die heutige Fertigungsrealität entwickelt und verknüpft dabei das gesamte Unternehmen, um die ERP-Systeme zu unterstützen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Diese einzigartig anpassungsfähige Lösung fördert die unternehmensweite Einhaltung von Vorschriften, die Qualität und Effizienz und sorgt dafür, dass Hersteller bessere Erträge erzielen.

Weiterführende Informationen:
(1) On-demand Webinar: MES & ERP: Better Together 
(2) Unsere Infografik: Zusammen sind sie einfach besser - Wie die Synergie von MES und ERP zum modernen Fertigungserfolg beiträgt

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