Diese Vorteile bringt der digitale Faden:
Die Kombination aus Entwicklungs-, Fertigungs- und Ausführungsdaten, die auch die gesamte Produktentwicklung, Materialien und Traceability-Daten, die aus Prozessen gewonnen werden, im digitalen Bereich miteinschließt, schaffen für die moderne Baugruppenfertigung eine Vielzahl an wertvollen Möglichkeiten:
- Trends- und Leistungsanalysen in Bezug auf die Lieferung, Qualität, die Materialien, Effektivität sowie die Produktivität, die wichtige Verbesserungs- und Erweiterungsmöglichkeiten aufzeigen.
- Qualitätskompromisse müssen nicht mehr eingegangen werden und unnötiger Zeitverlust bei der Einrichtung oder dem Qualifizieren eines bestimmten Produkts in einer Produktionskonfiguration durch die Analyse von Daten wird vermieden. Dadurch erhöht sich die Agilität, während gleichzeitig Qualitätsprobleme und Entwicklungskosten gesenkt werden.
- Wenn es zu Qualitätsproblemen kommt oder die Produktzuverlässigkeit in anderer Weise eingeschränkt ist, können diese präzise behandelt werden, sei es während der Fertigung oder auch später, wenn das Produkt bereits auf dem Markt ist. Auf diese Art und Weise können die Kosten, die typischerweise durch eine Nacharbeit oder auch durch Rückrufe entstehen, auf ein Minimum reduziert werden.
- Sämtliche gesetzlichen Vorschriften, die Compliance und alle relevanten Standards und Richtlinien können eingehalten werden und bedeuten keinen zusätzlichen Aufwand.
Was versteht man unter dem digitalen Zwilling und dem digitalen Faden?
Beide Begriffe sind in der Branche noch relativ neu. Je nachdem, wie sie von unterschiedlichen Organisationen in Bezug auf den Lösungsumfang, den sie bieten, bewertet werden, gibt es bei beiden Begriffen jedoch Überschneidungen.
Beide Begriffe beziehen sich darauf, dass die physische Welt mit Daten verknüpft wird und auf diese Weise eine vollständige digitale Abbildung eines bestimmten Aspekts in der physischen Welt sichtbar gemacht werden kann.
Die wesentlichen Kriterien dieser beiden Begriffe umfassen folgendes:
Der digitale Zwilling:
Der digitale Zwilling bildet drei wesentliche Elemente ab:
- Das Produkt: die eigentliche elektronische und mechanische Produktentwicklung, die Stückliste und die exakte Traceability aller während des Entwicklungsprozesses ausgeführten Handlungen, wie beispielsweise die Methode Design For Manufacturing (DFM).
- Die Fabrik: den Leistungsumfang der Fertigungsstätten, der konfigurierten Linien und Prozesse, und zwar Schicht für Schicht bis hin zu einzelnen Maschinen sowie Prozessen und beinhaltet auch den Materialfluss und andere Abhängigkeiten.
- Lebenszyklus: Informationen in Bezug auf Material- und Produktflüsse entlang der Lieferkette, der Einsatz des Produkts auf dem Markt, Wartung und Reparatur und Recycling.
Der digitale Faden:
Der digitale Faden spinnt sich durch alle durchgeführten Maßnahmen und Aktivitäten, die mit dem Fertigungsprozess einhergehen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um die folgenden Elemente:
- Technische Daten: Dazu gehören Arbeitszuweisungen, Anweisungen für die Bediener und die Maschinendaten in Zusammenhang mit einem Auftragslos oder eines Arbeitsauftrags. Hierzu zählt auch die Historie von Entwicklungsänderungen, Produktvarianten, Ersatzmaterialien usw.
- Traceability von Materialien: Der Herkunftsort aller verwendeten Materialien bis hin zu ihrer Bestückposition wird aufgezeichnet. Dazu zählen auch alle Schlüsselkomponenten und Bulk-Ware.
- Traceability von Prozessen: die Aufzeichnung sämtlicher Tests- und Inspektionsdaten, einschließlich aller Schlüsselmessungen, Pass und Fail-Ergebnisse Korrekturmaßnahmen und Reparaturen usw.
Standards des digitalen Zwillings
Das Ziel eines digitalen Zwillings ist es, die Kosten, die mit proprietären Datenformaten verbunden sind, einzusparen, die nur innerhalb eines engen Anwendungsbereichs funktionieren und im Prinzip nur den Anforderungsumfang einer bestimmten Punktlösung widerspiegeln. Aegis ist aktiv an der Erstellung eines branchenweiten Standards für den digitalen Zwilling beteiligt, mit dem eine Interoperabilität von Daten möglich ist, und zwar von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Markteinführung. Diese Initiative verzichtet darauf, Daten zu duplizieren und macht Middleware ebenso überflüssig wie jegliche Bindung an eine einzige Lösung von einem einzigen Anbieter.
FactoryLogix & der digitale Zwilling/digitale Faden
Traditionelle System verfügen über eine Codierungs-, architektonische Technologie, die weit in die Zeit vor der wahren Digitalisierung der Fabrik und von IIoT-Technologien zurückreicht. FactoryLogix wurde hingegen von Grund auf entwickelt, um als Herzstück in einer intelligenten, digitalen Fertigungsumgebung für die Montage fungieren zu können. Daher nutzen oder erstellen beinahe alle Aspekte von FactoryLogix die Informationen eines digitalen Zwillings/eines digitalen Fadens:
- Die digitale Fertigungsentwicklung (Digital Manufacturing Engineering, DME): Nimmt Daten über das Produktdesign zusammen mit lokalen Materialinformationen auf, um das Fertigungsdatenmodell zu erstellen, das dann bei Bedarf auf jede der definierten Produktionskonfigurationen angewendet wird, wodurch Maschinendaten und papierlose Arbeitsanweisungen für die Bediener erzeugt werden.
- Qualitätsmanagementsystem: Bietet Traceability zu allen Aspekten eines Prozesses und beinhaltet auch die Verwaltung von Reparaturvorgängen in Verbindung mit einem definierten Fertigungsdatenmodell.
- Schlanke Materialverwaltung: Bietet genaue Traceability in Bezug auf alle Materialien, beginnend beim Materialeingang in der Fabrik, über alle Logistik- und Lagerprozesse bis hin zu den Maschinen selbst und deren Materialverbrauch in Echtzeit in Übereinstimmung mit dem definierten Fertigungsdatenmodell.
- MRO / RMA: darunter versteht man die Fähigkeit, Reparaturen, die auf dem Feld vorgenommen werden müssen mit den ursprünglichen Fertigungsdaten zu verbinden und in einen Kontext zu bringen.
- Analytik: Stellt sowohl Echtzeit-Dashboards / KPIs und Berichte über die Live-Fertigungsdaten zur Verfügung. Außerdem werden die Fertigungsdaten für die Erstellung von Historien und Analysen in kontextualisierter Form gespeichert und berücksichtigen alle Aspekte des Fertigungsprozesses, gemeinsam mit dem definierten Fertigungsdatenmodell.
FactoryLogix ist die einzige IIoT-gesteuerte MES-Plattform, die alle wesentlichen Aspekte der digitalen Fertigung abdeckt, unabhängig davon, welcher technische Begriff dafür verwendet wird. Somit erzielt FactoryLogix Spitzenleistung für alle Kunden, die von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren möchten, ohne dabei Einschränkungen zu unterliegen oder unnötigerweise an proprietäre Lösungen gebunden zu sein.